CONSCIOUS AGEING
SEASON 6 EPISODE 5
October 9th 2019
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Stirb und Werde – Der Zyklus des Lebens mit Theresia-Maria Wuttke und Ute Weber

Das bekannte Sprichwort und Titel eines Buches von Andre Gide wird hier mit Leben erfüllt von der Wachstumsgeschichte unseres Gastes Theresia-Maria Wuttke. Konfrontiert mit lebensbedrohenden Krankheiten von Kindesbeinen an konnte sie erleben, wie die unmittelbare Gefahr des Sterbens in wiedergewonnenes Leben führt. Ein schwerer, aber einsichtsreicher Entwicklungsweg.
“Tod und Wiedergeburt! ist eine spirituelle Weisheit. Im Alltagsleben erfahren wir immer wieder den Tod im Kleinen, Verlust von Dingen, an denen wir hängen, oder schwerwiegender von geliebten Menschen. Wie werden wir damit fertig? Wir können daran verzweifeln, aber hier liegt auch das Potential zum Wachsen und Reifen als Mensch, in diesem unsrem Leben. Loslassen Lernen als Vorbereitung auf den Moment, wo wir alles, was uns bisher ausmachte, loslassen müssen.  Wenn wir eine positive Sichtweise und Erlebensweise entwickeln, wo wir das, was nach diesen Toden neu entstehen kann, mit Neugier annehmen und wertschätzen, dann haben wir die Chance, ein erfülltes Leben zu leben.

Der Zyklus des Lebens, .oder die vielen Zyklen im Leben, zu umarmen anstatt ängstlich zu versuchen, sich vor Veränderung zu schützen, ist der Schlüssel, der zur Fülle führt. Angst verengt uns und macht uns unfähig, das Leben, so wie es ist, anzunehmen und zu genießen. Loslassen lernen führt uns in den Flow, aus dem heraus vieles möglich wird, was man vorher nie als Möglichkeit auch nur gesehen hätte. Es erlaubt uns, das Leben wertzuschätzen und als Geschenk anzunehmen, mit allem, was sich darin entfalten will.

Warum lernen wir nicht, das Leben wertzuschätzen, das Positive zu erkennen und zu pflegen? Warum sorgen wir uns um jede Kleinigkeit, haben Angst, wo sie nicht berechtigt ist – also fast immer und gegenüber fast Allem – und leben in Ablehnung und ätzender Kritik,  Im Privaten und in unserer Gesellschaft? Wie könnten Kinder so geführt werden, dass diese Ängste nicht entstehen? Wie könnte Tod wieder zu einem ganz normalen Ereignis im menschlichen Leben werden und aus der tiefen Tabugrube herauskrabbeln? Theresia gibt uns ein wunderbares Beispiel von ihren Enkelkindern.

Wertschätzen durch Achtsamkeit: das Thema unsres anderen Gastes Ute Weber: Achtsamkeit gegenüber sich selbst, den anderen und der Welt gegenüber. Was ich achtsam betrachte und womit ich mich vertraut mache, das muss nicht sofort in den Schatten verschoben werden, was aber automatisch geschieht, wenn man sich in Angst und Sorge bestimmten Themen zuwendet und versucht, sie so gut wie irgend möglich zu vermeiden.

Es sind die Schatten, die unsere Beziehungen zerstören und zu Krieg führen, im Persönlichen wie auch im Globalen. Den Schatten aufdecken und integrieren sollte das oberste Lebensziel aller Menschen sein, aber wir sind weit davon entfernt, trotz Bemühungen von Psychologen, aufgeschlossenen Ärzten und bekannten Lehrern wie Dr. Rüdiger Dahlke oder Ken Wilber. Wir hören ihnen zu, sind inspiriert  applaudieren – und tun meist nichts.

Darum ist es immer wieder eine Freude, mit Menschen zu sprechen, die ernsthaft ihren Wachstumsweg gehen, die schon weit gekommen sind und gerne ihre Erfahrung teilen und andere inspirieren, der Realität mit freundlichem Blick ins Auge zu schauen. Wie würde unsere Welt aussehen, wenn Achtsamkeit, Meditation und ähnliche Praktiken schon in der Schule gelehrt würden? Wenn wir von klein auf lernen würden, was die Gesetze des Lebens sind, des wirklichen Lebens, und nicht die des Funktionierens in unserer verkrusteten Gesellschaft und erbarmungslosen Wirtschaft? Kaum auszudenken!

Da stellt sich immer wieder die Frage: Sind wir bereit, die nötige Arbeit zu leisten für ein gutes und erfülltes Leben, in dem gleichen Maß wie wir Energie ins Geldverdienen und Karriereleiterklettern verwenden? Wenn wir von Menschen umgeben sind, die diese andren Werte verkörpern, dann kann es gelingen. Man braucht das notwendig, wenn man nicht die Energie von jenen Pionieren hat, die trotz Ächtung und Behinderungen jeglicher Art unbeirrt ihren Weg gehen, ihren inneren Werten folgend. Jesus musste sterben für seine Botschaft der Liebe, Menschen werde für verrückt eingestuft, wenn sie Liebe predigen und verkörpern, anstatt Hass, dann wenn sie anders leben wollen, im EInklang mit der Natur, dem Leben und ihren hohen inneren Werten.

Auch heute sind solche andere Menschen noch in der absoluten Minderzahl, aber heute kann man schon öffentlich über diese Themen reden, ohne als Hexen verbrannt oder oder als geisteskrank eingesperrt zu werden. Heute, im  Zeitalter der Kommunikationstechnik, können wir uns finden und uns gegenseitig halten und ermutigen!

Ich wünsche Euch viel Freude und Inspiration beim Verfolgen meines Gespräches mit Theresia-Maria Wuttke und Ute Weber.

Im  ONLINE SALON des”Integrales Forum”

1:25 Ute Weber stellt sich vor. Der Integrale Salon Wien

2:23 Theresia über “Stirb und werde” in der eigenen Biografie: das Leben entfalten trotz der Bedrohlichkeit des Todes und unsterblich sein.

3:50 Kurse über Lebensprozesse und Tod von frühem Erwachsenenalter. Hospizbewegung, Arbeit mit Krebserkrankten Frauen und Sterbebegleitung: Verwandlung der Todesdrohung in Leben.

5:15 Heidi’s Bezug zu Tod: persönliche Erfahrung, auch Gespräche hier in der Wisdom Factory.

7:15 Theresia: Verlust ihres Lebenspartners: durch alle Stationen zusammen gegangen. Ein großes Mysterium. Halten und Loslassen, Vollendung von etwas Unaussprechlichem, was noch immer nährt.

9:02 Heidi: Eine Gnade, den Tod zu bezeugen und dem Menschen folgen und unterstützen.

10:05 Theresia: Hingabe mit der Tiefe des Atems verbunden. Im Einklang sein. Den Kreislauf erkennen, ein Geschenk und eine Gnade.

11:03 Ute: Krebsdiagnose vor 9 Jahren. Kübler-Ross Sterbephasen kann sie jetzt sehen, als es um Loslassen geht. VIsualisierung des Sterbeprozesses in Therapie. Die kleinen Abschiede im Alltag: was bedeutet, von etwas loslassen, was mir ans Herz gewachsen ist. Im wahren Leben ankommen.

14:35 Heidi: sich von Dingen verabschieden, wegwerfen. Ein Prozess, aufgeben und in die Realität kommen. Beim Tod dabei sein, die Erfahrung machen können

17:17 Theresia: Sie hat gelernt, in jedem Moment da zu sein, sich der inneren Führung anzuvertrauen. Was nicht sein soll, wird gehen. Der Spur folgen und im Flow sein. Loslassen ist jetzt ein Prozess

1845: Ute: Präsenz und Anwesenheit. In der Bewusstheit stehen hilft, das Leben zu bewältigen. Im Flow ist alles möglich und natürlich,

20:00 Heidi: 2 innere Ebenen. Die eine gelassen, die andre besorgt und ängstlich. Welche ist besser für uns`Lernen. In solchen kritischen Situationen ist man wach in andrer Weise.

22:00 Theresia: Sie kennt das Beschriebene. Dann hat sie das Potential, loszulassen, viel stärker aktiviert. Ohne Gedanken der Einordnung, dem schöpferischen Prozess sich anvertrauen. Praktisch den eignen Tod in großer Freude vorbereiten.

24:40 “Before I go solution” Gesprächspartner in unsren Shows

25:57 Das kleine Sterben>: neue Möglichkeiten entstehen. Kann ich den Transformationsprozess bewusst miterleben? Hinschauen, was sich da zeigen mag, etwas Neues, was ich gar nicht denken kann.

27:48 Theresia: die Geschichte ihrer Enkeltochter: der Verlust der Zähne. Ein Sterbeprozess, aus dem etwas Neues entsteht. Es kommt auf unsre Haltung im Leben an. Vorbeitung darauf, ein Schulkind zu sein.

30:25 Heidi: Warum können wir in unsrer Gesellschaft nicht mit Verlust umgehen und ihn auch positiv sehen. Was können wir zur Veränderung tun?

31:35 Theresia hat gelernt aus Erfahrung: wenn wir etwas zur Reife gebracht haben, dann können wir auch gehen. In guten Beziehungen ist der letzte Schritt leichter. Sterben hat mit Beziehungen zu tun, im Leben und im Sterben. Zu Großelternzeiten war der Tod zu Hause und die Begleitung durch die Familie normal. Die Geschichte ihrer Kinder anläßlich des Todes des Großvaters. 

35:18 Heidi: Heute ist unsre Beziehungsfähigkeit gestört. Kein intergenerationszusammenleben.

36:18 Ute: Wir müssen bei uns selbst beginnen. Grundsätzlicher als Beziehung ist für sie die Achtsamkeit: Was bedeutet Leben?  Ein tieferes Verständnis kultivieren. “Achtsamkeit” ist populär zur Zeit und wichtig. Integration der Veränderung.

38:12 Theresia: Sie bietet selbst Kurse zu Meditationen an. Der Beginn der Entwicklung. Bezug zu Achtsamkeit geht oft früh verloren durch die Medien In Beziehung zu uns selbst und zu den andren treten. Uns im KÖRPER wahrnehmen, der das Instrument ist. Nur mentale Ebene ist körperlos, das Leben findet aber HIER statt, wozu man den Körper braucht. Akzeptanz des sterbens schwierig, wenn ich nur im Mentalen lebe mit der Illusion der Unsterblichkeit. Der Körper ist wichtig, bewusst zu werden.

41:33 Heidi: Singen als Weg zu Körperbewusstheit.  Afrikaner gehen ganz anders mit dem Körper um!

44:05 Ute: Lebensfreude im Tanz, sich bewegen lassen, das Leben feiern und zu genießen, körperlich und bewusst.

44:49 Theresia: Leben ist Bewegung und Freude. Geschichte von ihren Enkelkindern: “Ich esse jetzt langsam!” und tat, was sie spürt, was jetzt wesentlich ist. Die Wichtigkeit, Kinder so zu fördern, körperlich-seelische Bindung zum Vollzug der Einheit. Gemeinsames Tun, sich bewegen, berühren, ist gemeinschaftsstiftend und führt zurück zu uns selbst. Vom ICH zum DU zum WIR.

48:00 Beginn der Ernte.

48:40 Ute: Die Themen im gemeinsamen Raum, wichtige Aspekte zu erfülltem Leben, wo Tod normal ist. Wie können wir einen Beitrag leisten, es von klein auf zu leben.

50:35 Theresia: Genährt vom Austausch der Erfahrungen und Gedanken. Einfach sein, im Augenblick, Denken anwenden, nur beim reflektieren Betrachten wollen, sonst einfach da sein.

52:20 Heidi: Lernkurve: es gibt Dinge, die ich früher als Blödsinn bezeichnet hätten. Sensibilität für magisches Bewusstsein wieder entwickeln.

54:05 Theresia: das Geschenk des persönlichen Beitrags und Erlebens mit der anderen Dimension. Die Kirschblüten im November.

55:55 Heidi: die Geschichte der Kraniche. Das andre zulassen können als mögliche Realität.

 

Über Theresia- Maria Wuttke

Eine ausführliche Beschreibung findest Du HIER

Über Ute Weber-Woisetschläger

Ute ist auf der Suche nach dem Schönen, Wahren und Guten im Leben und in der Kunst. Sie schreibt:

Ich verstehe mich als Philosophin, Kunsthistorikerin, Kommunikatorin (Mag. phil., MSc) und Integrale Lebensbegleiterin  (u.a. Integraler Entwicklungslehrgang, Integraler Business Coach bei Matthias Florian sowie div. Weiterbildungen im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung, Achtsamkeits- und Dialogpraxis, regelmäßige Meditationspraxis und Higher-We-Kultivierung). 

Nach leitenden Funktionen im Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in verschiedenen Museen suche ich nach einer existentiellen Erkrankung die Nähe zu Menschen, die sich vom integralen Ansatz angesprochen fühlen und sich persönlich, in ihrem In-der-Welt-Sein und in ihren Beziehungen achtsam und bewusst weiter entwickeln möchten. 

Am Integralen Zentrum öffnen wir insbesondere den Raum für Selbsterfahrung und das Gewahren von Selbstverantwortung: In der Integralen Meditation kontemplieren wir Entwicklungsstufen und –zustände, im Integral Art Lab erfahren wir tiefere Dimensionen unseres Seins und im Integralen Salon beleuchten wir individuelle und kollektive Themen aus verschiedenen  Perspektiven.

Theresia-Maria Wuttke

Ute Weber

RESOURCEN

THERESIA-MARIA & MONIA