CONVERSATIONS THAT MATTER
PERSONAL DEVELOPMENT, SOCIETY

Integrales Frausein: was kommt nach dem Feminismus?
26. Juni 2019

Integrales Frausein: was kommt nach dem Feminismus?

MIT VERENA NEUENSCHWANDER UND REGINA HUNSCHOCK

Vor bald 15 Jahren gründete Monia Frühwirth mit einigen andren Frauen das “Integrale weibliche Bewusstseinsfeld2, um gemeinsam einen weiblichen Zugang zu den Themen, die uns beschäftigten, zu erarbeiten. Monia war damals schon längere Zeit im Integralen Forum führend tätig, das damals noch sehr männlich dominiert war, vielleicht weniger im Verhältnis Mann-Frau der Mitglieder, aber insbesondere in der Art, wie Themen angegangen wurden. Intellektuelles Theoretisieren, akademische Vorgehensweise, war die herrschende Methode und viele Frauen fühlten sich da auf die Dauer nicht wohl.

Aber was ist ein weiblicher Ansatz? Eine weibliche Methode, Treffen zu gestalten und an den Thematiken zu arbeiten? Monia brachte uns auf die Forschungsreise, ins Experimentieren, wie frau diese Dinge anders und dennoch effektiv gestalten könnte. Deshalb ist es besonders schön, dass sie bei diesem Gespräch als Ko-host teilnimmt.

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0:00 Einführung von Heidi (Italien)

1:35 Monia (Österreich) stellt sich vor: das integrale Frauenfeld und der Wiener Salon

2:32 Regina Hunschock (Deutschland), das integrale Frauenfeld taucht wieder auf. “Weibliche Würde in uns allen”.  Viele Feminismen.

4:16 Verena Neuenschwander (Schweiz), “Netzwerk Erfahrungskreis”, Frauenkreis seit 4 Jahren, Sexualität, Spiritualität, Erziehing.

5:40 Heidi: “Gespräche der Frauen am Brunnen”. Frage: was ist anders, wenn nur Frauen zusammenkommen?

6:20 Monia antwortet: sprechen vom Herz. Frage: wie ist derzeit unsere persönliche Situation? Integrale Beharrlichkeit wirkt. Es sich gegenseitig angenehm machen.

8:13 Heidi’s Situation. Entwicklungsweg über Männer. Situation als Witwe des Mannes, der endlich der richtige war. Die online Gespräche nährfen.

10:00 Verena: Bezogenheit mit Männern und Frauen. Andre Schicht von Liebe über die Forschungsarbeit im Erfahrungskreis. Integrale Arbeit bringt Kontakt mit den Schatten, die zu integrieren sind. Öffnung .

12:15 Regina: Hat ihr Leben hauptsächlich mit Frauen verbracht, Lehrmeisterinnen. Schulungsweg des Single-Lebens. Unterschiedliche Beziehungsformen, auch mit Mutter. Poliamorie? Entwicklung von tiefen Freundschaften.

14:55 Monia: poli-amoröse Beziehunge als integrales Sein? es ist eine andre Möglichkeit sich zu öffnen, keine Manipulation. “Ich bin nur ich selbst”. Frage an Verena

17:00 Poliamorie nicht integrale Sufe, vielfältige Möglichkeit, auf alle Stufenm verteilt, wie alle andren Beziehungen. “Integral” sagt wenig aus. Evolutivers gemeinsames Forschen. “Großzügigkeit, sich gegenseitig unterstützen”.  MENSCHSEIN.

19:00 Monia: Frauenfeld gegründet,  Empowerment, befreiend. Schattenarbeit: Yohoo Seite: “Integral Wien” , Schattenarbeitsmaterialien dort verfügbar. Frage an Regina.

20:40 Männlich/weiblich ist ihr nicht mehr so relevant. Beyond gender. Integraler Feminismen. Verschiedene Feminismen integrierbar, in welches Gefäß. Begriffsprobleme, taboos von bestimmten Wörtern. Wenn man heute alles mögliche sein kann, gehen die Urkräfte von weiblich/männlich unter. 

23:20 Unverletzte Weiblichkeit, heilige Weiblickeit/Männlichkeit. Fürsorgeökonomie: das Weibliche ist wichtig. Agape auf höherer Stufe: der Begriff “weiblich” kann da neu benutzt werden.

24:48 verschiedene Formen von Feminismus? Fragt Regina um Überblick

25:35 Dominatorisches Prinzip der männlichen Ordung: Gleichstellungs-Feminismus, heute beendet.  Querfeminismus, “man wird zur Frau gemacht”: Ich kann alles sein, was ich will. Zu was wollen sie eigentlich dazugehören?  Ökofeminismus, Gaia, Mutter Erde, Schöpfungsprinzip. Spiritualität>: “Göttin”

29:05 Monia fragt Verena. Die andere Schicht von Liebe?

29:45 Verena antwortet. Es ist jenseits der Worte. “Liebe” ist ein Konstrukt. In Verbindung sein jenseits von Persönlichkeit, eine andere Schwingung, transzendent und Entstehung von Resonanz im Leben. 

31:32 Verena zu “Feminismus”.  Eine Befreiung von Rollenbildern und Integration von Früherem, die sie nicht mehr ablehnen muss. “INtegraler Feminismus” wäre eine Befreiung von Frauen und Männern, ein MIteinander ist möglich.  Gleichstellung ist in der Praxis noch nicht erreicht. Auf mentaler/spiritueller Ebene muss es möglich sein, auch ganz frühe archaische Ebenen zu leben.

34 Regina: “Freiheit” ist das Verbindende: Freiheit zu sein, wer sie ist. 

34:56 Monia: “Transzendenter Feminismus? – es wagen, zu leben.

35:25 Heidi : Zusammenfassung: sein zu dürfen, wie man ist, auch in den Augen von Feministinnen: Feminismus nicht als Kampf GEGEn etwas. Eigne Erfahrung: Vorwürfe.

36:40 Regina: etwas für Frauen zu tun. Jetzt geht es darum, dass von Frauen etwas getan wird für die Welt. Nicht mehr  generell “Frauenförderung”

37:40 Heidi: Ist die 50/50 Quote realistisch? Regina antwortet: Es braucht mehr Weiblichkeit von Frauen, die nicht so handeln wie Männer. Man muss klarkommen mit den Männern in den Führungspositionen u.ä. Ihre praktische Erfahrung als Angestellte in einer Komunalverwaltung. Mehr weibliche Würde und mehr weibliche Ku,ltur als Quoten.

40:35 Monia: Frage an Regina: Ist es unter den derzeitigen Umständen, gar nicht so optimal, die Glasdecke zu durchbrechen?

Regina antwortet am praktischen Beispiel: Bürgermeisterwahl.

Monia: Wie soll sich sonst was ändersn? Der Zusammenhalt der Frauen wäre wichtig, muss von den Wählerinnen kommen. Monia nennt ein Beispiel aus ihrer Umgebung: auch Männer können Frauen unterstützen!

42:25 HGeidi: wie könnte eine solche weibliche Kultur aussehen?

42:50 Verena: Unsre Strukturen: eine Herausforderung für integrale Stufen, sich in den alten Strukturen zurechtzufinden. Nennt Barbara Mark Hubbard: “The wheel of co-creation”. In der Zwischenzeit: die fürsorgliche Haltung unterstützen, die von Frau oder Mann kommen kann. Die Systeme des Zusammenlebens: Es braucht Zeit, bis sich das in der Tiefe ändert. Es braucht Einzelne, die das voranbringen. Kleine Zellen, Austausch, Meinungbildung, Kreativität ist der Weg. Bewunderung von Frauen, die im politischen System arbeiten. Was macht die mit ihnen?

46:48 Monia: Hat Teresa May mit Staunen gefolgt. Resilienz gezeigt, die Männer vielleicht nicht aufbringen können?  Wann werden die Frauen “hinauf” gelassen?

47:50 Regina: wenn wir eine weibliche Kultur hätten, dann würden die Frauen in politischer Führung vielleicht anders wirken. “Wenn Männer das Leid der Frauen erlebt hätten, wären sie schon in der ersten Stunde ohnmächtig geworden”. Resilienz ist weibliche Substanz, immer wieder zu Lösungen zum Weiterleben zu finden? Das Wort “Weiblichkeit” äußern können, ohne bestimmte Bilder hervorzurufen. Entwicklung von Weiblichkeit in einem Mann. Was stand in der Presse, als Frau Merkel Busen zeigte! Wertschätzung und ohne Konkurrenzgefühl etc. egal wie das Äußerliche der Frau ist! Untouchable.

50:40 Beurteilung nach dem Erscheinungsbild, wird auch von Frauen andren Frauen gegenüber getan. Monia bringt Beispiel. Testosteron und Konkurrenz um den Mann.

51:50 Monia sammelt die Ergebnisse: Empowerment, Agape, INtegrierung von Archetypen, Freiheit.

52:40 Regina: das Grundeinkommen: praktische Freiheit der Frau. Ökonomische Freiheit würde auch Beziehungen entlasten. Erst seitn 50 Jahren haben Frauen Geldbewusstsein entwickelt. Monia: wir sprechen aus unserer westlichen Perspektive.

54:10 Verena: Freiheit geht weiter als Grundeinkommen, ökonomische Freiheit weitgehend erreicht. Sie ist mehr im persönlichen Bereich aktive, weniger im Politischen. Ein Anfang!

55:50 Regina: Das Projekt heisst: “Feminasophie”. Die Suche nach einem gemeinsamen Willen, die politische mehr Kraft entwickelt, ein gutes Leben für alle, Update von Agape.

57:20 Heidi: Wir müssen noch mehr lernen, die Konditionierungen im tiefen Inneren erkennen.  Ist das, was ich wähle, wirklich unser tiefster Wunsch, oder spielen andre Gründe mit, wie Prestige? Im gr0ssen und ganzen, das Selbstverständnis der Frauen, ist noch im alten Muster (rote Schuhe oder Projektion)

59:40 Monia: Schattenarbeit ist das Standbein jeglicher Entwicklung. Fortsetzung des Gesprächs auf individuellen Ebene?

 

HEIDI´S INTRO ZUM GESPRÄCH

Ich kenne Regina seit vielen Jahren, ein paar Jahre länger als Verena. Regina war aktiv im “integralen weiblichen Bewusstseinsfeld, noch Jahre nachdem ich nicht mehr zu den jeweils mehrtägigen Treffen fahren konnte. Sie und Verena traf ich aber regelmäßig bei  den vielen Tagungen und Konferenzen des Integralen Forums, von den Salonleitertreffen und auch von den Europäischen Integralen Konferenzen in Ungarn.

Wir kennen uns also persönlich seit langer Zeit, und damit startet dieser Podcast an einem ganz andren Ausgangspunkt als die meisten, die ich bisher gemacht habe, allein oder mit Ko-hosts. Oft kannten wir unsre Gäste nur über Artikel und e-mails und begegneten uns im Videogespräch nicht selten zum ersten Male von Gesicht zu Gesicht, was dann häufig zum persönlichen Kennenlernen im Nachhinein führte und dafür bereits eine erstaunliche Vertrauensebene hatte.

Was uns zu diesem Gespräch vereint ist die Frage, wie wir Frauen zur Weiterentwicklung der Gesellschaft und der Welt beitragen können. Dazu führten wir in der Wisdom Factory schon seit Jahren regelmäßige Gespräche, die WOMEN MATTERS auf Englisch und DIE FRAUEN AM VIRTUELLEN BRUNNEN auf Deutsch

ÜBER VERENA NEUENSCHWANDER

Verena ist eine Shiatsutherapeutin und Osteopathin mit eigener Praxis in Bern.

Sie schreibt:
Ich lebe seit kurzem in Appenzell in der Ostschweiz in einer Lebensgemeinschaft vorerst zu zweit mit meinem Partner, in der Absicht hier mit noch mehr Menschen zu leben und in gemeinsamer Lebenspraxis mit unseren Themen zu wachsen, sowohl nach innen als auch nach aussen.

Ich bin Mitbegründerin des Erfahrungskreises , Netzwerk für Selbsterfahrungsgruppen mit den Schwerpunktthemen Liebe, Sexualität und Spiritualität. In diesem Zusammenhang bin ich auch Initiantin und Mitgestalterin im Frauenkreis. Wir erforschen seit 5 Jahren miteinander das Frau sein, Sexualität, Beziehung und Geschlechterrollen und treffen uns ca alle zwei Jahre mit der Männergruppe für ein Wochenende, um über unsere Prozesse auszutauschen und gewisse gemeinsame Themen miteinander zu vertiefen. Dies im Bewusstsein, dass die Emanzipationsbewegung der Frauen des 20. Jahrhunderts weiterführen soll in ein neues Miteinander zwischen Mann und Frau, Mitmensch sein, das Differenzierung und notwendige Abgrenzung zwischen Geschlechtern würdigt und fähig ist darüber hinaus zu gehen, sowohl in intimen Beziehungen als auch in allen gesellschaftlichen Bereichen.

ÜBER REGINA HUNSCHOCK

Regina ist Dipl. Pädagogin, Philosophin und OE-Beraterin.

Sie schreibt:

Ich arbeite seit 25 Jahren mit Frauen, Männern, Gruppen und Teams für Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen. Meine Themen sind Geld, Dialog, Kultur- und Systemwandel und Lernende Organisation. Besondere Aufmerksamkeit lege ich dabei auf weibliche Muster von Führung.

Zur Zeit in einem Sabbatjahr und Pilgerin für die weibliche Würde, auf dem Weg, für die Heilige Weiblichkeit einen Ort und Tempel zu manifestieren, am liebsten in der Schweiz.