CONVERSATIONS THAT MATTER
Organisationen unterstützen: wie? – mit Carsten Grund
Heidi schreibt
Wer hat es nicht schon erlebt im eigenen Leben? Wir packen etwas an, möglicherweise in Partnerschaft mit anderen, und es läuft nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Warum? Wir glauben vielleicht, dass die anderen am Scheitern schuld sind, das sie sich nicht genug anstrengen oder die falschen Dinge tun, oder es war eben nicht der richtige Moment für unser Projekt, oder ich selber bin schuld am Misserfolg, weil ich es falsch eingeschätzt oder angepackt habe.
Kommt man zum letzteren Schluss,dann ist das eigentlich schon ein guter Ansatz. Aber wenn man sich dann überhäuft mit Selbstanklagen, dann hat das leicht den Effekt, dass man sich selber einschüchtert und möglicherweise dazu bringt, alles hin zu schmeißen, um anschließend im Frust vor sich hin zu leben.
Stattdessen könnte man das Scheitern nutzen, um sich neugierig auf die Reise der Selbsterkenntnis zu machen: Was sind meine Werte? Was sind meine Motive? Und wie gehe ich mit meinen Emotionen um? Und wie sieht das bei meinen Partnern aus? Haben wir denn überhaupt eine gemeinsame Basis, auf der eine gute Zusammenarbeit zustande kommen könnte?
Früher verstand man “Business Coaching” und Unternehmensentwicklung eher als Hilfe für die Organisation des Betriebs und allzu oft wurde der Faktor Mensch nicht wirklich berücksichtigt. Langsam erkannte man, dass Menschen die beste Leistung erbringen können, wenn sie motiviert sind und voll und ganz hinter dem stehen, was sie tun. Dementsprechend verlagert sich ein solches Coaching heute auf die beteiligten Personen, vor allem auf die Persönlichkeitsbildung des Führungspersonals.
Wenn ich meine Fähigkeiten erkenne und meine Weisen, auf Situationen zu reagieren, dann kann ich daran arbeiten. Dann lerne ich, auch mit schwierigen Situationen konstruktiv umzugehen, und das nicht nur als Führungsperson, sondern auch im Privatleben.
,Das Modell der “Theorie U” aus der Schule von Otto Scharmer, die “Führung aus der Zukunft”, ist erwiesenermaßen sehr motivierend und effektiv. Anstatt sich vorzustellen, von hier zu starten und in Richtung Zukunft zu gehen, kann ich meine Ziele formulieren als “abgeschlossene Zukunft”, als etwas, das ich als schon existent visualisiere. Dann lasse ich mich von der Zukunft anziehen, was einen grundsätzlich anderen Prozess auslöst.
Dies alles ist die Grundlage des Weltbildes und der Arbeit von Carsten Grund. In unserem Gespräch streiften wir viele praktische Themenbereiche, wie z.B. die Realität der Bauern, die Politik, den Umweltschutz, die Notwendigkeit des Umdenkens im Privatleben, wie auch in der Industrie und der Politik. Carsten erläutert seine Position an vielen praktischen Beispielen, die sein Anliegen sehr klar machen und auch sein Ansatz bei seiner Arbeit mit den Menschen. Viel Spaß beim Zuhören!
Im ONLINE SALON für Juni 2021
Carsten schreibt über sich/
Nach 20 Jahren in der Geschäftsleitung im Mittelstand hat sich Carsten Grund 2018 als zertifizierter Systemischer Management Coach selbstständig gemacht. Mit Impulsen und Reflexion möchte er Entscheidern neue Erkenntnisse ermöglichen. Dabei arbeitet er sehr gerne deduktiv mit einfachen Modellen wie z. B. das Johari-Modell. Sein Coaching-Vorgehen folgt dabei einem erprobten Prozess – ausgehend von einer intensiven Auseinandersetzung mit der IST-Situation. Entscheidend für den Erfolg ist aus seiner Sicht eine zielorientierte Identifikation der Ressourcen der Beteiligten – natürlich der förderlichen aber auch der hinderlichen (“Motto des bisherigen Scheiterns”). Motive und Werte spielen dabei eine zentrale Rolle – und natürlich die Nutzung der Verschiedenartigkeit (win-win) – geschäftlich, privat und gesellschaftlich.
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