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Gewaltfreie Kommunikation und integrale Theory

HEIDI´S INTRO

Was heißt das “gewaltfreie Kommunikation”? Der Begriff suggeriert, dass die allgemeine Kommunikation eben nicht gewaltfrei ist, so als ob wir aufeinander einhauen, wenn wir miteinander reden. Wir erkennen meist physische Gewalt, wenn man sich gegenseitig verhaut - auch das eine Form von Kommunikation, deren Botschaft wohl davon abhängt, wer am Ende der Sieger ist.

In der Kommunikation mit Worten ist es nicht so einfach, die Gewalt, die hinter ihnen stehen kann, zu erkennen. Selbst wunderschöne Sätze können so geäußert werden, dass sie Druck auf andere ausüben, eben gewalttätig sind. Es ist der Verdienst der Postmoderne, dass wir mehr Aufmerksamkeit entwickeln für die Art, wie wir miteinander umgehen. Wir lernen, deutlicher zu erkennen, wenn wir verbal unter Druck gesetzt werden - oder dasselbe mit anderen tun.

Früher merkten wir das an einem unguten Gefühle im Bauch, an der Verkrampfung unsres Körpers, am Bedürfnis, so schnell wie möglich aus der Situation wegzukommen. Heute, mit den Werkzeugen der gewaltfreien Kommunikation, kann man diese Situationen viel besser bewältigen und, wenn wir geschickt genug sind, mögliche Dauerkonflikte auflösen auf bisher nicht üblicher Weise.

In meinem Gespräch mit Marie-Rose Fritz könnt Ihr mehr darüber erfahren, wie genau das gehen kann. Sie hat das ursprünglich von Marshall Rosenberg in die Welt gebrachte Konzept mit der integralen Landkarte verbunden und damit mehr Klarheit hineingebracht in das, was man machen kann, um Verständnis zu schaffen anstatt Krieg. Einen Leitfaden durch das Gespräch findet ihr in den “Time stamps”, wo ihr die Zeitangaben findet dessen, was wir wann im Video angesprochen haben.

Auf Grund dieses Gesprächs entschlossen sich die "Frauen am virtuellen Brunnen", einige Treffen zum Ergründen der Typologien zu verwenden. Du kannst die Aufzeichnungen HIER finden

Im Online Salon des Integralen Forums zum 11.3.2020

Zuerst veröffentlicht am 24. July 2019

0:00 Heidi Einleitung, über die Tagung in Nürnberg

1:40 Marie-Rose über  den Hintergrund zu ihrer Beschäftigung mit gewaltfreier Kommunikation und Integral. Integraler Salon in Luxemburg seit 2007, später mit Andrea Lohman: wie kann man GfK und Integral zusammen bringen?

3:45 Gfk = Gewaltfreie Kommunikation. M.R. erklärt GfK. empathische Grundhaltung +  ´4 Schritte zum Gelingen der Kommunikation: 1. Beobachten und berichten. 2. Gefühle, 3. Bedürfnis hinter dem Gefühl. 4. Strategien zur Erfüllung des Bedürfnisses.

5:45 Gfk in schwierigen Situationen? Wichtig: Auffinden des Bedürfnisses, das dahinter steckt  Ein Beispiel.

7:30 Gewaltfreie Kommunikation durchdekliniert in den 4 Quadranten der integralen Theory. Einordnung der 4 Schritte in die Quadranten.

9:20 Ein Beispiel.  Fakten: “ich höre,....” neutral ausgedrückt, Spiegelung. Mein Gefühl aussprechen. Mein Bedürfnis. “Mir ist gerade wichtig….”

12:10 Unterscheidung zwischen Bedürfnis und Strategie. Innen - außen.

13:40 Nachfragen beim Gegenüber, bevor man sehen kann, ob es eine gemeinsame Strategie geben kann.

14:25 Entwicklungsebenen: vorherrschende Art von Verständnis und Strategien. Wir haben bei den Brunnengesprächen schon besprochen, wie die Menschen auf den verschiedenen Stufen fühlen und kommunizieren. Beispiel: Stammeskulturebene.  GfK ist in der Postmoderne entstanden. Erst da sind Gefühle als wichtig genommen worden. 

18:50 Über Gefühle in der Entwicklung. Wie man damit umgeht.

19:45 Imitation von Redegewohnheiten. Vorbold sein in traditioneller Kultur.

21.00 Konflikte im Paarleben: Männer mögen nicht so gern über Gefühle sprechen. Bedürfnisse der Männer.

23:00 Ist gfk ein “weibliches” Toole? M.-R. beziehungsorientiert, weniger produktorientiert.

24 M-R. Gefühle im Integralen: transparent und können transzendiert werden: ich erkenne schnell, was ich nach außen projizieren, kann das gefühl durchfließen lassen.

25:30 Emotionale Intelligenz: Entwicklungslinie. Welche Entwicklungslinien braucht es? Psychogramm aufstellbar: “Wie ist meine Kompetenz bei ….”

28:00 Empathielinie. Perspektivwechsel. Wie kann man mit einem Fighter umgehen? 

32: Kommunikation auf vielen Ebenen.

32:45 Typen: Wahrnehmungstypen in Verbindung mit den Zuständen. Auditiv: reden. Visuell: erst nachdenken. Kinästhetisch: brauchen Zeit, weil sie gleich ins Gefühl kommen, bevor sie reden können, gemeinsame Tätigkeit hilft. Gender: verschiedene Arten von herstellung von gemeinschaftsgefühl.  Ennetaypen? M--R. bezieht sich auf die Wahrnehmungstypen, ausgearbeitet von Dana Markova, ein integrales Modell: Rangordnung in en 3 Hauptwahrnehmungen korrelieren mit den 3 Haupt-Bewusstseinszuständen. 

38:17 M.-R. beschreibt ihren Typ: erster Kanal: kinästhetisch. Zweiter: visuell. Aus der Stille heraus reden. Impulsivität im wachen Zustand. 

40:30 Auditiver oder visueller Kanal wird in unsrer Gesellschaft höher bewertet, vor allem im Schulsystem. Kinästhetischer Typ braucht Bewegung, kann nicht lange still sitzen,

41:30 Musik: m.-R. Schläft ein, auditive Menschen hören durch die Musik durch, nur wenn repetitiv kann Heidi Musik zum Meditieren benutzen.

43:30 M.-R. musste lernen, zu akzeptieren, dass sie “so” ist.

45:40 Die Typen eignen sich für bestimmte Berufe wie Therapeuten?

46:25 Schattenseite des Typen. Raus aus der Bewertung!

48 Zu den Zuständen: welchen Zustand brauche ich, um Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen, wie auch für kreative Lösungen. Wie geht man in die Zustände?

49:20 Zur Konferenz: von Deinem gespür her: M.-R. ist pädagogisch ausgerichtet: Sie möchte abkommen vom Belehren. Wie sie sich einbringen möchte.

51:15 Fragebogen zur Konferenz.: sie fühlt sich nicht veranlasst, Vorschläge zu machen. Spiritualität liegt ihr am Herzen. Kann/soll im Integralen eine wichtige Position einnehmen.

53:55 Heidi über den Vortrag von Marion Küstenmacher. 

Eine einladung zum Mitmachen bei der Frauengruppe

56:50 M.-R.: Integrale Salons

Marie-Rose schreibt

Die Verbindung des Integralen Ansatzes nach Ken Wilber mit der Methode und der inneren Haltung der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg bietet eine Erweiterung der Gewaltfreien Kommunikation und ein wunderbares Anwendungsfeld für die Integrale Theorie.

Die langjährige Erfahrung in Kommunikationsentwicklung und praxisnaher Umsetzung der GfK und das Orientierungspotenzial mit der Vielperspektivität des Integralen Ansatzes verschmelzen dabei zu einem vielseitigen Werkzeug und einer ganzheitlichen Grundhaltung.

Gemeinsame und sich ergänzende Elemente können für eine nachhaltige und zugleich transformative Kommunikation genutzt werden.

ÜBER MARIE-ROSE FRITZ

Marie-Rose Fritz war mit Herz und Seele Grundschullehrerin, ist jetzt in Rente und Großmutter. Ab 1978 hat sie sich aktiv mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt. Sie hat Meditationserfahrungen seit 1983 und Gruppen mit Gleichgesinnten zum Austausch über Lebens- und Sinnfragen allein oder mit anderen zusammen initiiert.

Sie hat fast vierzigjährige Erfahrung mit Atemarbeit und Tiefenentspannung, eine vierjährige Yoga Nidrà Ausbildung, Menschen in Einzelsitzungen begleitet und leitet seit 2007 einen Integralen Salon. So ist im Laufe der Jahre Kommunikationsentwicklung sehr wichtig geworden und sie hat in der Kombination des Integralen Ansatzes mit der Gewaltfreien Kommunikation einen wahren Schatz für sich entdeckt.

Sie nimmt an unsren regelmäßigen Gesprächen der "Frauen am virtuellen Brunnen" teil. Siehe auch ihre persönliche Seite.

 RESOURCEN

In den "Gesprächen der Frauen am virtuellen Brunnen" sprachen wir mehrmals über das Thema der Kommunikation und wie wir gezielt Kommunikationsweisen anwenden können im Gespräch mit Menschen auf anderen Entwicklungsstufen.

Bewusstseinsebenen im Zuhören
Entwicklungskreis Kommunikationskultur

Menschen auf den verschiedenen Entwicklungsstufen (Teil 2)

Menschen auf den verschiedenen Entwicklungsstufen (Teil 3)

BÜCHER VORGESCHLAGEN VON MARIE-ROSE FRITZ

Marshall B. Rosenberg, Lebendige Spiritualität, Gedanken über die spirituellen Grundlagen der GFK, Eine Zusammenstellung von Fragen an Marshall B. Rosenberg, 2009

Marshall B. Rosenberg, Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation, Ein Gespräch mit Gabriele Seils, 2004 

David Bohm, der Dialog, das offene Gespräch am Ende der Diskussionen, 1996

Martin, Johannes F. Und Tobias Hartkemeyer, Dialogische Intelligenz, Aus dem Käfig des Gedachten in den Kosmos des gemeinsamen Denkens, 2015

Fuhr Reinhard und Gemmler-Fuhr Martina, Kommunikationsentwicklung und Konfliktklärung, (2004) Entwicklungsstufen von Logik und Kommunikation, sowie Stufen von Konfliktlösungsstrategien,

Markova Dawna, Die Entdeckung des Möglichen, Wie unterschiedlich wir denken, lernen und kommunizieren, (1993)

Markova Dawna, The Open Mind, Exploring six patterns of natural intelligence, 1996