CONVERSATIONS THAT MATTER
Die Macht – wer hat sie? Ein Gespräch mit Dr.Karin Rasmussen
Heidi schreibt
Das Thema MACHT ist ein Dauerbrenner, seit langem, und heute ist es erst recht in vieler Menschen Munde. Wir erleben, wie Macht über uns ausgeübt wird, indem uns befohlen wird, uns auf ganz bestimmte Weise zu verhalten, zu Hause zu bleiben, Abstand zu halten, nicht zu Singen und immer Masken zu tragen. Viele von uns fragen sich: wie konnte das nur dazu kommen? Die Antwort darauf ist ziemlich einfach:
Seit Menschengedenken ist Macht das bestimmende Thema im menschlichen Leben, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Jeder Mensch übt in seinem Leben ständig Macht aus, nicht nur unsere Bosse oder Politiker, sondern jeder einzelne von uns vom ersten Tag seines Lebens an.
Um das besser sehen zu können, müssen wir uns erst einmal um eine Begriffsklärung bemühen: Macht ist ein Faktum, kein Prozess. Indem wir uns verhalten und auf etwas einwirken, üben wir Macht aus. Gängigerweise wird der Begriff Macht meist gleichgesetzt mit dem Herrschen über andere Menschen oder über “Dinge”, wie z.B. die Natur. Das ist natürlich ein Anwendungsbereich von Macht, der immer die Gefahr von Missbrauch in sich trägt. Es ist Macht “Über”, aber weit grundlegender ist die Macht “Für”, z.B. die Macht über die eigenen Entscheidung, Verhaltensweisen, Gedanken usw. aus denen dann Handlungsweisen erwachsen. Diese Form von Macht ist letztendlich entscheidend für unser Leben.
Wenn wir uns als machtlos empfinden einer sich als massgebend demonstrierenden Macht gegenüber, dann sind wir schwach und willigen in das angebotene Machtspiel ein; wir übernehmen die uns zugedachte Rolle. Um herrschen zu können, braucht ein Herrscher ein Volk, das sich beherrschen lässt. Um den Boss spielen zu können braucht eine Führungsperson Untergebene, die sich ihm unterwerfen, um Gesetze durchdrücken zu können braucht ein Staat Bürger, die willens sind, diesen Gesetzen zu gehorchen.
In den 60ern gab es das Sprichwort: “stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin!”
Um sich Machtmissbrauch widersetzen zu können, muss jeder einzelne seine persönliche Macht bewusst entdecken und lernen, sie wirkungsvoll einzusetzen. Es ist wichtig zu erkennen, wann und wie wir selber Macht ausüben. Sich als Opfer zu fühlen ist eine negative Art der eigenen Machtausübung. Wer erinnert sich nicht an Menschen im eigenen Leben, die einen durch ständiges Jammern genötigt haben, etwas zu tun, was wir eigentlich nicht hätten tun wollen. In unserer Erziehung ist direkte oder indirekte Erpressung gang und gebe: “wenn Du nicht deine Hausarbeiten machst, kannst du auch nicht ausgehen”, “wenn Du mir kein Geschenk zum Geburtstag machst, liebst du mich nicht”, nur um ein paar Beispiele zu nennen.
Auf der anderen Seite lernen Kinder, dass sie mit Lügen oder unerlaubten Verhalten davon kommen, wenn es nicht direkt angesprochen wird. Wenn man andauernd die Erfahrung macht, dass Fehlverhalten übersehen wird, dass keine Grenzen gesetzt werden, erst in der Familie und später in der Gesellschaft – Ladendiebstahl wird selten geahndet – dann lebt man im Glauben, dass man alles machen kann, wie es einem passt, da passiert schon nichts. Wer so lebt,der lernt nicht, die Konsequenzen seines Handelns einzuschätzen und Verantwortung dafür zu übernehmen. Mit anderen Worten, wir werden so nicht zu einer erwachsenen und reifen Person. Wenn uns etwas Negatives passiert, kommen wir nicht auf die Idee, dass wir selber zumindest teilweise Verantwortung dafür tragen, sondern wir projizieren die Schuld nach außen, auf die anderen, die “Bösen”, auf die Eltern, die Politik usw.
In einer Gesellschaft, wo es normal ist, die Verantwortung zu externalisieren und sich selbst als Opfer und hilflos wahrzunehmen, sind Prozesse, wie sie gegenwärtig stattfinden, geradezu unvermeidbar. Wenn wir erwarten, dass ein Arzt uns gesund macht, oder irgendeine Medizin, und wir dann so weitermachen können wie bisher, dann negieren wir unsere Verantwortung für uns selbst und unsere Macht, unsere Gesundheit zu erhalten und zu fördern. Wenn wir vergessen haben, dass wir unser Immunsystem hochhalten können, dann fallen wir leicht auf die Angstmacherei vor einem Virus herein, der uns krank machen und vielleicht sogar töten könnte. Ob ich tatsächlich krank werde oder nicht hängt immer von den Umständen ab, von meiner Einstellung und meiner allgemeinen Gesundheit. Wenn mein Immunsystem gut trainiert ist, brauche ich keine Sorge zu haben und mich nicht auf Vorschläge einlassen, die es eher schwächen würden als stärken. Ich habe die Macht über mein Leben, ich muss sie nicht abgeben an einen Arzt, der auch nur ein Mensch ist, oder einen Impfstoff, der mir möglicherweise mehr schadet als nutzt. Ich muss mich der Macht der Manipulation, der Überredungsversuche und Drohungen, nicht übergeben. Ich kann erkennen, wie weit ich mitgehen kann und wo die Grenze ist, an der ich meine Integrität verliere. Ich muss das Spiel der anderen nicht mitmachen. Ich kann den Preis dafür selbst einschätzen und die für mich richtige Wahl treffen.
Ich habe hier von “Ich” gesprochen, womit ich allerdings nicht nur mich persönlich meine, sondern einen jeden Menschen, der sich solchen Situationen ausgesetzt fühlt.
“Das Leben ist nun einmal lebensgefährlich”, sagte eine Freundin einmal, die mittlerweile recht jung an Krebs verstorben ist. In dieser sogenannten Pandemie haben wir alle die Gelegenheit, uns über unser Urteilsvermögen und um unsere eigene Macht, für uns selbst und für andere zu sorgen, klar zu werden. Wir brauchen keine Regierung, die unter Machtmissbrauch uns zu Verhalten drängen möchte, das unserer Gesundheit eher schadet als nützt. Wir können aussteigen aus dem Spiel und uns unserer Selbstverantwortung bewusst werden und unsere Integrität stärken. Wie das ein jeder machen kann, unterliegt seiner eigenen Urteilskraft und seinem Können, sich auf der ihm eigenen Weise wirksam zu engagieren.
Dieser Artikel gibt die Sicht der Wisdom Factory auf das Thema wieder, die möglicherweise verschieden ist als die des Gastes
Karin Rasmussen schreibt über sich
Ich bin mit „Leib und Seele“ Coach: nachdem ich in mehreren abgeschlossenen Universitäts- und Hochschulstudien Philosophin, Soziologin, Erwachsenenpädagogin und Sozialpsychologin wurde, sammelte ich praktische Erfahrungen als Führungskraft in der Industrie, übernahm Aufgaben in Forschungs-Projekten für Sozialplan- Modelle und war als Hochschuldozentin in der Erwachsenenbildung tätig.
Zum Dr. phil. promovierte ich mit einer eigenen Feldforschung über „Soziale Folgen des technologischen Wandels“. Seit 1977 wirke ich als Dozentin, Trainerin und Beraterin und seit 1993 als freiberufliche Coach in zahlreichen Projekten und Kursen zur Führungskräfte- Entwicklung für die Wirtschaft mit.
Wenn ich nicht gerade an oder in Vorträgen, Interviews, Büchern oder Beratungsprojekten arbeite, dann lese ich oder genieße Theater, Musik oder Stille. Fasziniert bin ich von Bäumen, ihrem Wachstum, ihrer Ausstrahlung und ihrer Lebenskraft. Und zum Auftanken fahre ich mindestens ein Mal im Jahr ans Meer. Aber am wichtigsten sind mir Menschen mit ihren vielfältigen Geschichten.
RESOURCEN
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