CONVERSATIONS THAT MATTER
Feminasophia
Was kommt nach dem Feminismus? Das war der Titel eines Gespräches, das ich vor einem Jahr mit Regina geführt habe. Die Antwort: Feminasophia: die Weisheit der Frauen zurückbringen in unser Leben, sie integrieren und von dort aus unsere Rolle in der Welt einnehmen. Feminine holistic Leadership ist angesagt für uns. Weder in die alten Rollen zurückfallen, noch in die falsche Richtung nach vorn gehen, indem wir das männliche Prinzip als Leitmotiv übernehmen, was sicherlich ein Irrweg in der Vergangenheit war.
Wie können wir ganz Frau sein, das weibliche Prinzip verkörpern und doch offen bleiben für das männliche? Wir Frauen in der westlichen Welt sind mitten im Prozess, dies herauszufinden. Die älteren von uns haben probiert, die Männer in Männlichkeit zu übertreffen, im Äußeren durch die “korrekte” Kleidung, im Inneren durch das Aufgeben unsrer genuinen Weiblichkeit und die Verbannung von Gefühlen und Intuition, entweder vollständig, oder sie wurden ins stille Kämmerlein gesperrt. Nur nicht zeigen, dass ich ein warmes Herz habe und mich sorge um die Dinge, anstatt sie eiskalt rational abzuhandeln. Das war lange Zeit nicht akzeptabel – und damit haben wir die Übermacht an männlicher Energie, die bereits vorherrschte, noch weiter verstärkt.
So manche von uns, die diese Erfahrung gemacht hat, rudert ihr Boot jetzt zurück, auf die Mitte, denn wir wollen nicht wieder auf der alten weiblichen Schiene landen. Wir wollen uns einsetzen für unsere genuine Weiblichkeit, für die weibliche Kreativität. Wir wollen unsere Qualitäten wertschätzen und einbringen, anstatt sie als nicht salonfähig abzustempeln, wie wir das im Chor mit der männlichen Welt lauthals getan haben. Wir machen uns auf den beschwerlichen Weg, herauszufinden, wie Frau in Zukunft sich entfalten kann in allen Bereichen des Lebens, wie sie die schwierige Aufgabe meistern kann, ihre biologische Kreativität mit ihrem inneren Potential und dessen Manifestation in der Welt vereinbaren kann.
Affidamento: sich einer anderen Frau temporär anvertrauen auf dem Gebiet, wo frau im Moment Unterstützung braucht. Die alten weibliche Machtstrukturen aufgeben, die gerne über andere bestimmen will, oft mit manipulativen Mitteln, und die persönliche Macht entfalten im Sinne von Empowerment. Macht und Kraft, etwas zu tun, und nicht Macht über andere Menschen, was Frauen ja nur allzu oft ausüben, über >Kinder und Ehemänner. Die Macht, die wir haben, entwickeln und einsetzen zum authentischen wohl von uns selbst und von den anderen in unserem Umkreis, letztendlich in der ganzen Welt.
In diesem Sinn sind wir Frauen auf der Suche nach der neuen Weiblichkeit moralisch aufgerufen und verpflichtet, Mentoren für jüngere Frauen zu sein auf ihrem Weg in die Gemeinschaft, im Privaten wie in der Öffentlichkeit. Wie könnte Politik aussehen, wenn sie ebenbürtig vom weiblichen Prinzip getragen würde? Nicht 50% Frauen überall sind wichtig, sondern 50% Einbringung des Weiblichen Prinzips in die Entscheidungsprozesse und deren Verwirklichung, was Männer ebenso leisten können wie Frauen – wenn sie bereit sind, den femininen Anteil in sich selber anzuerkennen und ihm zu lauschen.
Wir sind auf dem Weg. Komm, gehe ihn mit uns in weiblicher Verbundenheit!
Im ONLINE SALON des”Integrales Forum” für den 2. September 2020
ÜBER REGINA HUNSCHOCK
Regina ist Dipl. Pädagogin, Philosophin und OE-Beraterin.
Sie schreibt:
Ich arbeite seit 25 Jahren mit Frauen, Männern, Gruppen und Teams für Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen. Meine Themen sind Geld, Dialog, Kultur- und Systemwandel und Lernende Organisation. Besondere Aufmerksamkeit lege ich dabei auf weibliche Muster von Führung.
Zur Zeit in einem Sabbatjahr und Pilgerin für die weibliche Würde, auf dem Weg, für die Heilige Weiblichkeit einen Ort und Tempel zu manifestieren, am liebsten in der Schweiz.
Kontakt: www.regina-hunschock.de und www.feminasophie.org
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